Nadine Mutas

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»Dämonische Schatten« von Nadine Mutas

Titel:

»Dämonische Schatten – eine Geschichte von Blut und Magie «

Autor:

Nadine Mutas

Genre:

Geister & Dämonen

Seitenanzahl:

120 Seiten

Erzählperspektive:

Dritte Person, Vergangenheit

Anjali

Hexe mit besonderen Fähigkeiten

Thorne

ein Schattendämon

Stimmung im Buch:

voll zarter Hoffnung

Charaktere:

Anjali

Hexe mit besonderen Fähigkeiten

Thorne

ein Schattendämon

Meine Lieblingscharaktere:

Thorne, der tief in Selbstverachtung gefangene Dämon, dessen harte Vergangenheit ihn gerade so liebenswert macht.

Das hat mir besonders gefallen:

Die Geschichte an sich.

Das kann ich zum Schreibstil sagen:

Wechselnde Perspektive zwischen Hexe und Daimon. An manchen Stellen etwas holprig formuliert.

Meine Bewertung:

Wenn du deinen Todfeind liebst ...

Im Alter von 12 Jahren hat die Hexe Anjali einem Schattendämon das Leben geschenkt, seitdem lässt sie der Gedanke an den Jungen nicht mehr los. Was, wenn sie sich beim Blick in seine Augen getäuscht hat? Was, wenn er doch böse ist, oder böse geworden ist? Und dann taucht ein Schattendämon in ihrem Leben auf, der ihr das Leben rettet. Ist das etwa derselbe, den sie damals verschont hat? Das will sie um jeden Preis herausfinden. Sie folgt ihm unsichtbar, doch ihr Zauber bricht und sie steht dem Unbekannten plötzlich ungeschützt gegenüber. Auf feindlichem Terrain …!

Zitat aus dem Buch:

Egal wie sehr er sich wünschte, dass ihre Augen ihn wiederfanden, ihn wiedererkannten, egal wie sehr er sie endlich berühren, ihre bronzebehauchte braune Haut streicheln wollte, sie durfte ihn niemals sehen. Es war besser, wenn sie überhaupt nichts von ihm wusste. So konnte er sie niemals verletzen.

Diese Gefühle hat das Buch in mir geweckt:

Mein Leserherz zerschmolz vor Mitleid mit Thorne.

Kritik:

Bei der Beschreibung des Dämonen-Großvaters hätte ein einmaliger Hinweis auf seine Boshaftigkeit genügt. Nicht nötig, das bei jedem Lächeln und jeder Geste von ihm zu wiederholen.

Das Buch bei Amazon:

Hier findet ihr die Autorin im Netz.

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»Dämonische Verführung« von Nadine Mutas

Titel:

»Dämonische Verführung – eine Geschichte von Blut und Magie «

Autor:

Nadine Mutas

Genre:

Geister & Dämonen

Seitenanzahl:

450 Seiten

Erzählperspektive:

Dritte Person, Vergangenheit

Stimmung im Buch:

erotisch aufgeladen

Charaktere:

Merle MacKenna

eine Hexe

Rhun

ein Bluotezzer-Dämon

Meine Lieblingscharaktere:

Rhun natürlich, mit seinem Schalk, seiner Liebenswürdigkeit und seinem Ehrgefühl.

Das hat mir besonders gefallen:

Als Rhun ihr die Augen zuhält um »ihre Anständigkeit zu wahren« 🙂

Diese Gefühle hat das Buch in mir geweckt:

Uah, ich habe seitenlang geheult! So ergreifend! Eine Dramatik, aus der es keinen Ausweg gibt, wirklich eine Geschichte total nach meinem Geschmack!

Das kann ich zum Schreibstil sagen:

Die Autorin geht gerade mal so tief ins Detail, dass dem Leser genug Raum bleibt, um seine eigenen Spekulationen anstellen zu könnenm, damit ist der Schreibstil sehr angenehm zu lesen. Nur eine Satzverdrehung kommt wiederholt vor, die in meinen Ohren nicht sonderlich schön klingt.

Meine Bewertung:

Wer mit dem Feuer spielt ...

ist vermutlich eine Hexe mit Feuermagie! Dennoch, sie dürfte den Bluotezzer-Dämon, den ihre Großmutter vor 20 Jahren in die Schatten gebannt hat, nicht ohne Erlaubnis des Hexenrates freilassen. Er ist gefährlich. Leider ist er aber auch ihre einzige Chance, den Bluotezzer-Dämon aufzuspüren, der ihre Schwester entführt hat. Sie befreit den gebannten Dämon also und bindet ihn an sich, doch sie hat seine Kräfte gewaltig unterschätzt.

Zitat aus dem Buch:

Sie trat einen Schritt zurück, vergrößerte den Abstand zwischen ihnen. „Warum findest du nicht einfach irgendeine nicht so unschuldige Frau, die du mit deinem Charme überschütten kannst? Eine mörderische Schlampe, zum Beispiel?“

Er musste sich das Lachen verkneifen. Sie hatte wirklich Feuer, und, verdammt, mochte er das. Er warf ihr einen ausreichend beleidigten Blick zu und sagte: „Ob du es glaubst oder nicht, ich habe gewisse Standards.“ Seinen Kopf schief legend schaute er an die Decke, als ob er sich an etwas erinnerte, und ein Lächeln machte sich langsam auf seinem Gesicht breit. „Ich denke, ich werde der knackigen Blondine hier um die Ecke einen Besuch abstatten. Sie hat ansprechend ausgesehen.“ Und damit wandte er sich zum Gehen.

Hinter ihm brach ein Feuersturm der Gefühle aus Merle hervor. Die Luft war so aufgeladen mit ihren Zauberkräften – welche lauter und lauter surrten, je mehr sie ihrer Kontrolle zu entgleiten schienen –, dass die Lampen im Zimmer flackerten. Seine Nackenhaare sträubten sich. Seine eigene Magie, so viel simpler und von instinktiverer Natur, türmte sich auf als Reaktion auf die Macht, die ihn streifte.

Er zügelte seine Kräfte fest und setzte seinen Weg aus dem Wohnzimmer fort.

Kurz bevor er die Tür im Foyer öffnen konnte, stieß Merle einen Seufzer aus, der mit genug widersprüchlichen Gefühlen beladen war, um einen Psychiater vor Aufregung ganz aus dem Häuschen zu bringen.

„Warte.“

Kritik:

Bei der Beschreibung des Dämonen-Großvaters hätte ein einmaliger Hinweis auf seine Boshaftigkeit genügt. Nicht nötig, das bei jedem Lächeln und jeder Geste von ihm zu wiederholen.

Das Buch bei Amazon:

Hier findet ihr die Autorin im Netz.

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»Dämonische Versuchung« von Nadine Mutas

Titel:

»Dämonische Versuchung – eine Geschichte von Blut und Magie «

Autor:

Nadine Mutas

Genre:

Geister & Dämonen

Seitenanzahl:

364 Seiten

Erzählperspektive:

Dritte Person, Vergangenheit

Stimmung im Buch:

bedrohlich

Charaktere:

Basil

ein FaeWechselbalg

Isa

eine Kopfgeldjägerin des Königshofes von Faerie

Meine Lieblingscharaktere:

Basil mit seinem golden strahlenden Charakter.

Das hat mir besonders gefallen:

Der Grundkonflikt, auf dem das Buch aufgebaut ist. Einer von beiden muss sterben und es gibt keinen Ausweg.

Diese Gefühle hat das Buch in mir geweckt:

Die ganze Zeit Spannung, wie die Autorin den Konflikt lösen will, um den herum das Buch aufgebaut ist. Die Lösung kommt tatsächlich erst ganz am Schluss.

Das kann ich zum Schreibstil sagen:

In diesem Buch gibt es Wiederholungen. Wenn Basil zum Beispiel Isa erzählt, wer er ist und warum er gekommen ist, wiederholt er all das, was der Leser schon aus der Szene vorher weiß. Auch die Tatsache, dass Isa ihn töten will, sobald sie ihre Blutschuld gelöst hat, wird zu oft erwähnt, finde ich.

Meine Bewertung:

Einer muss sterben

Kopfgeldjägerin Isa kennt kein Erbarmen, als sie die flüchtige Fae zurück nach Faerie bringt und am Königshof abliefert. Vermutlich hat sie den Todesfluch damit verdient, mit dem sie die Fae belegt. Zwar nutzt Isa all ihre Magie, um den Fluch zu verlangsamen, aber die Anfälle werden immer schlimmer. Es gibt nur eine Lösung: Sie muss den letzten Überlebenden der Blutlinie ihres Opfers töten, damit der Fluch gebrochen wird. Den macht sie auch ausfindig. Dumm nur, dass Basil ihr versteinertes Herz anrührt.

Zitat aus dem Buch:

Mit einem Keuchen wich Isa zurück, bis ihr Rücken gegen die Wand stieß, und ihre Hand, die nach dem Dolch hatte greifen wollen, sich flach auf die glatte Steinoberfläche legte. Sobald sie sie berührte, rief Isa ihre Magie hervor und ließ deren Gesang mit dem des Steins verschmelzen, ließ die Macht durch sie hindurchfließen, bis sie eins mit dem Marmor an ihrem Rücken wurde. Sie war natürlich nicht wirklich Teil der Wand, lediglich so gut versteckt, dass sie für alle anderen unsichtbar geworden war.
Was auch immer hier gleich passieren würde, es würde übel werden, und sie wollte damit nichts zu tun haben.
Magie schwoll in der Luft auf ein ohrenbetäubendes Niveau heran, und der Sturm in der Mitte des Thronsaals wütete weiter, wirbelnd, heulend, peitschend … und fiel schließlich mit einem Zischen, das in Isas Ohren rauschte, in sich zusammen. Die einsame Gestalt eines männlichen Fae erschien inmitten der sich langsam auflösenden Wolke aus Dunkelheit – und Mordlust wisperte über seinen vibrierenden Körper wie Nebel, der sich auf Gräbern sammelte.

Kritik:

Bei der Beschreibung des Dämonen-Großvaters hätte ein einmaliger Hinweis auf seine Boshaftigkeit genügt. Nicht nötig, das bei jedem Lächeln und jeder Geste von ihm zu wiederholen.

Das Buch bei Amazon:

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»Dämonische Leidenschaft« von Nadine Mutas

Titel:

»Dämonische Leidenschaft – Eine Geschichte von Blut und Magie «

Autor:

Nadine Mutas

Genre:

Geister & Dämonen

Seitenanzahl:

406 Seiten

Erzählperspektive:

Dritte Person, Vergangenheit

Stimmung im Buch:

vorsichtig, verletzlich

Charaktere:

Maeve

die Hexe mit den tiefen Narben am Körper und in der Seele

Arawn

der Herr der Dämonen

Meine Lieblingscharaktere:

Arawn, der trotz allem ein gutes Herz beweist.

Das hat mir besonders gefallen:

Die Feinfühligkeit von Arawn und das tiefe psychologische Wissen, das hinter seinem Handeln steht.

Diese Gefühle hat das Buch in mir geweckt:

Bewunderung für den Herrn der Dämonen, der so zielstrebig und geschickt seine eigene Macht ausbaut. Ich habe mich jedesmal gefreut, wenn er in Aktion trat.

Das kann ich zum Schreibstil sagen:

Es gibt ein paar verschachtelte Sätze, die man einfacher hätte schreiben können. Dazu störten mich aneinandergereihte Beschreibungen ein und desselben Sachverhaltes. Durch immer wieder auftauchende stereotype Formulierungen verlor das Buch etwas an seinem Zauber.

Meine Bewertung:

Mutig ist nur, wer seine Ängste überwindet

Maeve, die Hexe ohne Magie, ist das Opfer eines Dämons, der sie tagelang gefoltert hat. Seit jener Zeit fürchtet sie nichts mehr als Männer, je mächtiger sie sind, desto mehr. Jede Berührung, die auch nur in die damalige Richtung geht, jeder geschlossene Raum löst einen Flashback bei ihr aus. Aber dann beschließt sie, sich dem Herrn der Dämonen auszuliefern, um ihre schwangere Schwester zu schützen. Ausgerechnet dem Mann, vor dessen Macht alle magiebegabten Wesen zittern. Sie stellt sich ihren Ängsten, ist das ihre Chance, endlich wieder heil zu werden, oder wird er vollends zerstören, was noch von ihr übriggeblieben ist?

Zitat aus dem Buch:

Als er ihr jedoch sein dunkles, bronzefarbenes Gesicht voll gelangweilter Arroganz zuwandte, als seine Augen in schattigem Waldgrün ihren Körper emporglitten und ihn mit einem Hauch von Sinnlichkeit genauer in Augenschein nahmen, duckte sie sich nicht vor Angst. Sie zuckte nicht. Der Teil von ihr, der sonst vor der Gegenwart anderer Männer – je mächtiger, desto heftiger – instinktiv zurückschreckte, hielt nun still … und beobachtete, ehrerbietend, wie etwas anderes, längst Vergessenes in ihr seine Klauen ausstreckte. Wie zur Begrüßung, voller Wertschätzung.

Kritik:

Bei der Beschreibung des Dämonen-Großvaters hätte ein einmaliger Hinweis auf seine Boshaftigkeit genügt. Nicht nötig, das bei jedem Lächeln und jeder Geste von ihm zu wiederholen.

Das Buch bei Amazon:

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»Dämonenpakt 1 - Zur Hölle mit der Liebe« von Nadine Mutas

Titel:

»Zur Hölle mit der Liebe«

Autor:

Nadine Mutas

Genre:

Geister & Dämonen

Seitenanzahl:

534 Seiten

Erzählperspektive:

Ich-Perpektive, Vergangenheit

Stimmung im Buch:

humorvoll mit tiefsinnigen Passagen

Charaktere:

Zoe

sozial inkompetente Frau mit der Neigung, sich in peinliche Situationen zu manövrieren

Azazel

Dämonenfürst

Meine Lieblingscharaktere:

Zoe, die in ihrer Tollpatschigkeit so liebenswert ist, dabei aber mutig und äußerst willensstark dagegen kämpft, ignoriert zu werden.

Azazel, der kontrollsüchtige Dämon, der langsam aus seiner Erstarrung erwacht.

Das hat mir besonders gefallen:

Die Szene als die Dämonenkobolde sie gefesselt zurück in ihr Zimmer tragen, ich bin beinahe vom Sofa gefallen vor Lachen 🙂 Schrecklich gerührt war ich darüber, dass sie sich ausgerechnet Venegance als Wachhund auswählt.

Diese Gefühle hat das Buch in mir geweckt:

An manchen Stellen bin ich vor Lachen beinahe vom Sofa gekippt. Andrerseits schwamm ich in Mitleid für Zoe, die in ihrem Leben einiges wegstecken musste und muss.

Das kann ich zum Schreibstil sagen:

gewohnt genial, dabei mitreißend und Lachmuskeln strapazierend 🙂

Meine Bewertung:

Braut wider Willen

Hat noch jemand hier zufällig einen Dämon in die Ehe gelockt? Niemand sonst? Nur ich? Mist.
Bisher dachte ich, verheiratet zu sein ist die Hölle, aber dann tauchte ein unverschämt heißer Dämon in meiner Wohnung auf und schleppte mich in die echte Hölle – als seine Frau! Nur, weil ich als dusseliger Teenager in einer aus dem Ruder gelaufenen Séance einen Dämon dazu verpflichtet habe, mich zu heiraten, wenn ich mit 25 noch Single wäre.
Ich hatte das total vergessen. Er hingegen so gar nicht. Und jetzt ist er hier, um mich als Braut einzufordern

Zitat aus dem Buch:

Der einzige, der von meinem Geburtstag wusste, war mein neuer Chef. Ich hätte beinahe meinen Kaffee verschüttet, als er seinen Kopf zu meiner Arbeitskabine hereinsteckte und quasi im Vorbeigehen „Übrigens, Zoe: Happy Birthday!“ fallen ließ. Ich brachte nur ein erschrockenes „Ihnen auch!“ hervor, woraufhin er sich mit einer Miene irgendwo zwischen Verwirrung und Besorgnis zurückzog, um vermutlich darüber nachzudenken, ob es wirklich eine gute Idee gewesen war mich einzustellen.
Soziale Inkompetenz, darin war ich echt gut. Ebenso darin, derlei hochpeinliche Episoden in meinem Kopf immer und immer wieder durchzuspielen, bis ich besagten Körperteil am liebsten gegen die nächste harte Oberfläche knallen wollte. Gottseidank war ich in Buchhaltung besser als in sozialer Interaktion.
Ich atmete tief ein. Okay, Zeit für die Sache mit meinem Geburtstagswunsch.
Neue Freunde finden, sie nicht durch meine skurrile Art vergraulen, meinen Job behalten und großartig darin sein, gesund bleiben.
Und mich ganz unbedingt und absolut nicht verlieben.
Ich schloss meine Augen und pustete die Kerze aus.
„Happy Birthday to meeeeee“, flüsterte ich – und scheiterte kläglich bei dem Versuch, nicht allzu pathetisch zu klingen.
Ich löschte den glimmenden Docht zwischen Daumen und Zeigefinger und zog die Kerze aus dem Cupcake.
„Der nächste wird schöner“, murmelte ich und nahm das samtig rote Dessert in die Hand. „Ich werde hier Kollegen und Freunde haben und eine fette Party schmeißen.“
„Also, was das angeht …“, sagte eine tiefe männliche Stimme hinter mir.
Ich wirbelte herum, ließ meinen Cupcake fallen und schrie.
Das letzte Mal hatte ich so laut geschrien, nachdem beim Öffnen des Duschvorhangs in meinem College-Zimmer eine gigantische Spinne mitten in meinem Gesicht gelandet war. Das war übrigens auch das einzige Mal in meinem Leben, dass ich mich wie durch ein Wunder in einen Kung-fu-Meister verwandelt hatte. Leider Gottes war mir derlei Kampfkunst in meinem weiteren Leben nicht mehr zu Hilfe gekommen.
Definitiv aber hatte sie mich verlassen, als ich in meiner Wohnung einem unbekannten männlichen Eindringling gegenüberstand.
Ein großer, düsterer und irrsinnig eleganter Eindringling. Er lehnte an der Wand, halb von Schatten umgeben, obwohl die Deckenbeleuchtung voll eingeschaltet war. Seine schwarze Kleidung – die sehr nach einer Art Kampfausrüstung aussah – betonte jeden einzelnen seiner enormen Muskeln, angefangen von den breiten Schultern über den starken Bizeps, über dem seine aufgekrempelten Ärmel spannten, bis hin zu seinen kraftvollen Schenkeln.
Meine Augen glitten zurück nach oben, zurück zu seinem stechenden Blick aus einem Gesicht, das ich nur als schmerzlich, sinnlich schön hätte beschreiben können, wäre er mir unter anderen Umständen begegnet. Ihr wisst schon: als Model in einer Werbung für die jüngste extravagante italienische Luxus-Modelinie vielleicht. Oder als Hollywoods neuer Herzensbrecher.
Eher nicht als dieser Psycho, der gerade in mein Apartment eingebrochen war.
Mal ganz abgesehen davon, dass er aussah wie ein gefallener Engel, mit dem jede heißblütige Frau – und sicher auch einige Männer – die wahre Bedeutung von Sünde erkunden wollen würden. Die Tatsache, dass er jetzt hier in meinem Wohnzimmer stand, unangekündigt und höchst unwillkommen, ein fremder Typ mit einem unbekannten und wahrscheinlich heimtückischen Plan, katapultierte ihn auf direktem Weg in ein Gruselkabinett.
Ich stolperte einen Schritt zurück, um mehr Platz zwischen uns zu bringen. Mein Herz klopfte so laut, dass mir die Ohren klingelten. Es wäre womöglich angebracht gewesen, einem Eindringling so sinnvolle Fragen zu stellen wie „Wer sind Sie?“ oder „Was wollen Sie hier?“.
Mein Hirn aber konnte sich nicht zwischen diesen beiden entscheiden. Was also schließlich – natürlich – aus mir hervorbrach, war: „Wer wollen Sie hier?“
Hi, ich bin Zoe und verbal untertalentiert.
Während die Flammen der Scham mein Innerstes auffraßen und mein Gesicht vermutlich in ein unansehnliches Rot tauchten, zuckte der Ansatz eines Lächelns über den Mund von Mr. Widerlichschön.
„Es ist so weit, Zoe.“
Ich erstarrte. Er kennt meinen Namen. Wobei, na klar … Jeder Kerl, der soziopathisch genug war, sich still und heimlich in die Wohnung einer Frau zu schleichen, hätte wahrscheinlich vorher recherchiert, oder?
Als er sich von der Wand abstieß, hätte ich schwören können, dass hinter ihm Schatten in Gestalt von Flügeln flüsterten.
Ich fing schon an zu spinnen. Klar. Diese ganze Situation musste irgendwie Teile meines Gehirns geröstet haben.
„Lass es uns hinter uns bringen.“ Er wedelte mit einer Hand durch die Luft und klang dabei ein wenig zu gelangweilt für einen Psycho, der im Begriff war, seine kranken Fantasien ausleben zu wollen.
Wir alle glauben gern, dass wir im Angesicht von Gefahr bestimmt mutig wären – oder es zumindest ernsthaft versuchten. So auch ich. Wie die meisten Frauen war ich im Kopf schon viele Szenarien durchgegangen, hatte überlegt, wie ich am besten da raus käme, wenn mich ein Mann überfiel. Oder wie ich es idealerweise von vornherein verhindern konnte, dass es jemand tat. Ich hatte geglaubt, ich würde gut damit klarkommen, hätte eine Strategie.
Nun ja. Die Realität sah dann so aus, dass ich quiekte, als der riesige Typ auf mich zukam.
Wie so ein dämliches Mäuschen, dem ein Tiger auflauert.
„Bleiben Sie weg von mir!“, keifte ich, während ich zurückwich, bis ich gegen den Tisch stieß. Ich griff hinter mich, meine Finger berührten mein Handy. Gottseidank. Mit zitternder Hand nahm ich es und entriegelte es via Touch-ID, ohne meine Augen von ihm zu lassen. „Hauen Sie ab, oder ich rufe die Polizei!“
Er lachte leise. „Und wozu soll das gut sein?“
„Äh, sie würden einen Officer vorbei schicken, der Sie festnimmt?“ Sofern der Einbrecher beim Eintreffen der Polizei noch hier wäre, versteht sich … Mein Herzschlag wummerte in meinem Kopf, ich atmete viel zu schnell. Mir fiel ein, dass der Mistkerl im Prinzip eh alles Mögliche mit mir anstellen konnte, während ich auf die Polizei wartete. Die Hüter des Gesetzes wären mir sicher eine verdammt große Hilfe, wenn ich tot auf dem Boden läge.
Er verengte die Augen, die in einem Blau-Grau glänzten, das viel zu atemberaubend war für ein Arschloch wie ihn. „Was glaubst du, wer ich bin?“
War das eine Fangfrage?
Er musste mir meine Verwirrung angesehen haben, denn bevor ich auch nur raten konnte, erstarrte seine Miene, was ihn noch einen Ticken bedrohlicher machte. „Du erinnerst dich nicht.“
„Erinnern? Woran?“
Finsternis pulsierte um mich herum. Vielleicht flackerten auch nur die Lampen. Das war sicher kein echter schwarzer Rauch, der für einen kurzen Moment von seinem Körper aufstieg, denn das hätte bedeutet, dass ich komplett dem Wahnsinn verfallen war.
Und das wollte ich nicht glauben.
Sein Knurren, das die Haare auf meinen Armen und meinem Nacken aufstellte, hatte ich mir hingegen ganz sicher nicht eingebildet.
„Vor zwölf Jahren“, zischte er mit einem Ausdruck im Gesicht, der nun perfekt zu einem Psycho passte, der im Begriff war mir Schmerzen zuzufügen, „hast du mich in einen Deal verwickelt.“
Mein Hirn bekam einen Kurzschluss. Beim nächsten Atemzug verschluckte ich mich an meiner eigenen Spucke. Nein. Mir rutschte das Herz in die Hose, und einen Moment lang war ich wie weggetreten. Schnipsel einer Erinnerung blitzten auf, zu klein, zu verstreut, um ein klares Bild zu formen, aber bedeutsam genug, um mir einen massiven Schauer über den Rücken zu jagen.
„Du hast mich heraufbeschworen“, erklärte er weiter, während er, umrahmt von einer immer größer werdenden Dunkelheit, einen weiteren Schritt auf mich zukam. „Und du hast mich in einen Vertrag verstrickt.“ Ein Muskel in seinem Kinn zuckte. Er sah mörderisch aus. „Ich bin hier, um den Vertrag zu erfüllen.“

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