Kat Rupin

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»Eonvar« von Kat Rupin

Titel:

»Eonvar – zwischen den Welten«

Autor:

Kat Rupin

Genre:

High Fantasy

Seitenanzahl:

330 Seiten

Erzählperspektive:

Dritte Person, Vergangenheit

Stimmung im Buch:

spannend

Charaktere:

Elisa

eine junge Frau im Rollstuhl

Gabriel

ihr Jugendfreund

Meine Lieblingscharaktere:

Die Schulleiterin, die mehr Rückgrat zeigt, als alle anderen Personen des Buches (von der Auori einmal ausgenommen). Sie trägt die schwere Bürde ihrer magischen Begabung mit Verantwortung und Wohlwollen gegenüber ihrer Umwelt.

Das hat mir besonders gefallen:

Wie die Autorin ihre Welt Eonvar gekonnt vor den Augen des Lesers entrollt. Eine faszinierende Welt, in der man gerne leben würde, auch wenn sie durchaus Gefahren birgt.
Dazu finde ich das Cover genial. Es ist nicht nur ein wahres Schmuckstück, sondern zeigt eine sich wiederholende Szene aus dem Buch, nämlich den Moment, in dem die Wirklichkeitsblase zerplatzt, bevor sich das Tor in die andere Welt öffnet.

Das kann ich zum Schreibstil sagen:

Obwohl das Buch gut geschrieben ist, machten mir die Protagonisten zu schaffen. Während mich bei Elisa die Sturheit ärgerte, reizte mich bei Gabriel dessen Nachgiebigkeit und manipulierendes Handeln dazu, ihn einmal kräftig durchzuschütteln.

Kritik:

Im Verlaufe des Buches wurde mir Elisa immer unsympathischer. Sie lässt Gabriel keinen Raum zum Atmen, will alles bestimmen und trampelt auf seinen Gefühlen herum. Ich frage mich wirklich, was er eigentlich an ihr findet. Gut, die beiden verbindet eine gemeinsame Kindheit, aber seine Anhänglichkeit wirkt irgendwie unreif und ich bin mir sicher, dass er ihre Achtung nicht erlangen wird, solange er ihr nicht Parole bieten kann.

Meine Bewertung:

Entscheide dich!

Elisa kommt ganz gut mit der Tatsache klar, dass sie im Rollstuhl sitzt und versucht ihr Leben möglichst selbstbestimmt zu führen. Dann aber taucht ihr lang verschollener Jugendfreund auf und sie folgt ihm nach Eonvar, einer magischen Welt, in der sie plötzlich wieder laufen kann. Leider darf in Eonvar nur bleiben, wer alle Verbindungen zur Erde kappt. Dazu jedoch ist Elisa nicht bereit. Statt eine Wahl zu treffen, beginnt sie ein gefährliches Doppelleben zwischen den Welten.

Zitat aus dem Buch:

Er hatte die Kapuze abgenommen und strich durch die verwuschelten Haare, bis sie in alle Richtungen abstanden. In seinen Augen blitzte eine Frage auf.
»Was ist?«, erkundigte sie sich. Sie hielt nichts davon, um den heißen Brei herumzureden. Wenn er Probleme mit dem Rollstuhl oder etwas anderem hatte, war ihr ein schnelles Ende lieber.
»Nichts.«
»Bist du sicher? Du starrst mich an, als hätte ich einen giftgelben Ausschlag im Gesicht.«
»Direkt wie eh und je.«
»Wie bitte?«
Er seufzte. »Erkennst du mich denn gar nicht, Lisl?«
Verwundert zog sie die Augenbrauen in die Höhe. Seit Jahren hatte niemand mehr diesen Spitznamen benutzt. Er gehörte zu einer Elisa, die längst Vergangenheit war.
Mit offenem Mund starrte sie den Fremden, der kein Fremder war, an. In ihrem Gehirn setzten sich Puzzleteile zusammen – schnell und immer schneller.
»Gabriel?«, stieß sie hervor. Vorsichtig beugte sie sich über den Tisch, berührte ihn am Arm, als hätte sie Angst, er könnte vor ihren Augen verschwinden. »Gabriel, bist du es wirklich?«
»Ich bin’s«, sagte er erleichtert und fuhr sich schon wieder durch die Haare.
»Ich glaub’s ja nicht! Was ist aus dem ungelenken Jungen geworden, der sich nie getraut hat, bis auf die Spitze des Klettergerüstes zu klettern?«
Gabriel grinste über ihre unverschämte Frage. »Dafür warst du zuständig, Lisl. Du bist doch immer jedes Risiko eingegangen.«
»Das ist längst vorbei.«
Ein Sturm fegte das Lachen fort und hinterließ Entsetzen. Elisa hasste sich dafür, dass sie es vertrieben hatte. Für einen zähen Moment trat Stille ein, in der sie sich betreten von ihm löste und auf ihrer Lippe kaute. Hätte sie nicht sanftere Worte finden können, um das unvermeidliche Mitleid noch eine Weile aus ihrer Wiedersehensfreude herauszuhalten?
»Was ist überhaupt passiert?« Er klang unsicher. »Seit wann sitzt du im Rollstuhl?«

Diese Gefühle hat das Buch in mir geweckt:

Mit Elisa hat die Autorin hier eine recht ungewöhnliche Protagonistin gewählt und ihr obendrein Eigenschaften zugewiesen, die wenig geeignet erscheinen, den Leser für sie einzunehmen. Ein mutiges Unterfangen der Autorin, von dem sich erst noch zeigen muss, ob es sich auszahlen wird.

Das Buch bei Amazon:

Hier findet ihr die Autorin im Netz.

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