Isabel Abedi

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Titel:

»Imago«

Autor:

Isabel Abedi

Genre:

Geheimnisse

Seitenanzahl:

408 Seiten

Erzählperspektive:

Dritte Person, Vergangenheit

Stimmung im Buch:

mysteriös, spannend, psychologisch interessant

Charaktere:

Wanja

eine Schülerin

Mischa

eine Schüler

Taro

ein Zirkusartist

Der erste Satz:

»Erzähl mir nicht, wie mein Vater zu sein hat. Du weißt ja nicht mal, wie deiner aussieht.«

Meine Lieblingscharaktere:

Wanja, das ungekünstelte, erfrischend echte Mädchen.
Taro, die Vaterfigur, die so wunderbar einfühlsam ist.
Amon, der alte weise und allwissende Zauberer.

Das kann ich zum Schreibstil sagen:

Isabel Abedi malt mit ihren schlichten Worten Bilder vor Augen, so dass man vergisst, dass die Worte überhaupt ausgesprochen wurden. Nur die Eindrücke bleiben zurück, die sie hervorgerufen haben.

Meine Bewertung:

ein fast schon therapeutisches Buch

In Wanjas Leben gibt es einen großen Schmerz: Sie kennt ihren Vater nicht. Das macht sie empfänglich für die geheimnisvollen Einladungen zur Kunstausstellung »Vaterbilder«, die ihr den Zutritt zu einer aufregend anderen Welt ermöglichen, in der sie zu sich selbst findet.

Zitat aus dem Buch:

»Über das, was wirklich, und das, was nicht wirklich ist, haben sich schon seit Urzeiten unzählige Menschen den Kopf zerbrochen und noch heute scheiden sich an dieser großen Frage die Geister. Für meine Begriffe ist all das, was uns wirklich berührt, auch wirklich wahr. Und wenn sich unser Innerstes für eine Welt öffnet …«, der Mann schwieg einen Moment, »dann öffnet sich diese Welt auch für unser Innerstes und wird unsere Wirklichkeit – solange wir es brauchen.«

Das hat mir besonders gefallen:

Die Szenen, die in Imago stattfinden, die Freundlichkeit und Verbundenheit der Zirkusleute untereinander. Das tiefe psychologische Wissen, das hinter dem Buch steckt. Die Archetypen, die darin verwendet werden und die eine starke Wirkung auf den Leser ausüben, so dass mir das Buch als eine wunderbare Gelegenheit erscheint, den eigenen Schmerz über eine fehlende Vaterfigur aufzuarbeiten.

Diese Gefühle hat das Buch in mir geweckt:

Rührung, oft bis zu den Tränen, denn auch ich kenne die Sehnsucht nach einem Vater, den ich als Kind so schmerzhaft vermisst habe. Neugier, was es denn nun mit dem schwarzen Vogel auf sich hat.

Das Buch bei Amazon:

Hier findet ihr die Autorin im Netz.

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»Isola« von Isabel Abedi

Titel:

»Isola«

Autor:

Isabel Abedi

Genre:

Liebe

Seitenanzahl:

328 Seiten

Erzählperspektive:

(Vera) Ich-Erzählerin in Vergangenheit

(Tempelhoff) Er-Form in Vergangenheit

Stimmung im Buch:

Spannend, man fragt sich die ganze Zeit: Was will Tempelhoff mit diesem Filmprojekt erreichen?

Charaktere:

Vera

ein Adoptivkind aus Brasilien

Solo

ein attraktiver Junge, der ebenfalls an dem Filmprojekt von Tempelhoff teilnimmt

Der erste Satz:

Ich glaube an die Bedeutung von Namen. Das ist schon damals so gewesen.

Meine Lieblingscharaktere:

Die schweigsame Vera, deren Gedanken und Gefühle nur wir Leser mitbekommen und

Solo, der Junge mit dem traurigen Lächeln, zu dem sie sich so sehr hingezogen fühlt.

Das hat mir besonders gefallen:

Dass das Ende in keinster Weise vorherzusehen war. Die ganze Zeit fragt man sich, welche Motive der Regisseur eigentlich verfolgt und liegt immer falsch.

Das kann ich zum Schreibstil sagen:

Die Autorin versteht es meisterhaft, mit ihren Worten Bilder zu malen, Gefühle zu wecken. Dabei hält sie ihre Sätze jedoch schlicht und oft sehr kurz.

Meine Bewertung:

Wenn alles aus dem Ruder läuft

Als Vera kurz vor ihrem achtzehnten Geburtstag das Angebot bekommt, bei einem Filmprojekt in Brasilien teilzunehmen, sagt sie zu und hofft auf diese Weise in das Land zurückkehren zu können, aus dem sie stammt. Schon im Flugzeug sieht sie den Jungen, der ihr Herz anrührt und ihr die Kraft verleihen wird, ihre harte Austernschale ein winziges Stück zu öffnen. Doch das Filmprojekt läuft aus dem Ruder und ein Albtraum beginnt, in dem sie über sich selbst hinauswächst.

Zitat aus dem Buch:

»Als sich unsere Lippen berührten, brach etwas in mir auf, ja, es fühlte sich wirklich so an, als ob sich tief in mir etwas öffnete und einer gewaltigen Sehnsucht den Weg frei machte. Seine Zunge war warm, rau und salzig. In seinem Kuss lag wieder diese Wildheit, dieses fordernde Verlangen, das mich elektrisierte und von dem ich plötzlich nicht genug bekommen konnte. Jetzt drückte auch ich mich gegen ihn, fast verzweifelt wurde mir klar, dass wir bald wieder auftauchen mussten, wenn wir Luft holen wollten.«

Diese Gefühle hat das Buch in mir geweckt:

Das Buch rührt an, vor allem am Schluss, und zurück bleibt eine stille Traurigkeit, die sich ausmalt, das alles doch ganz anders hätte kommen können. Doch wie soll der an Liebe glauben, der sie nie erfahren hat?

Das Buch bei Amazon:

Hier findet ihr die Autorin im Netz.

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Titel:

»Lucian«

Autor:

Isabel Abedi

Genre:

Geheimnisse

Seitenanzahl:

560 Seiten

Erzählperspektive:

Ich-Erzählerin, Vergangenheit

Stimmung im Buch:

geheimnisvoll, spannend

Charaktere:

Lucian

ein Jugendlicher ohne Erinnerung

Rebecca

eine Schülerin der Oberstufe in Hamburg

Sebastian

Rebeccas langjähriger Freund

Der erste Satz:

Der Mittwochabend gehörte uns, Janne, Spatz und mir.

Meine Lieblingscharaktere:

Rebecca, weil sie so unerschütterlich ihren eigenen Weg geht.

Sebastian, weil er so treu zu Rebecca steht und allen Umständen zum Trotz an ihre Liebe glaubt.

Das kann ich zum Schreibstil sagen:

Isabel Abedi schreibt so genial, dass man gar nicht merkt, dass da etwas geschrieben steht. Ihre Worte ecken nicht an, es gibt keine ungelenken Formulierungen, sie schreibt in einfachen Sätzen, die direkt ins Hirn gehen und dort Bilder und Gefühle malen. Bewundernswert!

Meine Bewertung:

Wenn du die Wahrheit kennst, aber keiner dir glaubt

Was bedeutet schon ein kleiner Schmerz im Brustkorb? Nichts, Rebecca geht darüber hinweg. Aber dann träumt sie von ihrem eigenen Tod und der Albtraum verfolgt sie hartnäckig.

Zur selben Zeit taucht ein geheimnisvoller Fremder auf, der sie immer ansieht und zu dem sie sich stark hingezogen fühlt. Er weiß Einzelheiten aus ihrem Leben, die er nicht wissen dürfte, er träumt von ihr.

Noch bevor die beiden das Geheimnis ihrer Verbundenheit entdecken, werden sie auseinandergerissen.

 

Zitat aus dem Buch:

»Mach es nicht kaputt«, flüsterte ich. »Bitte mach es nicht kaputt. Gib mir noch ein bisschen Zeit.«

Sebastian presste die Lippen aufeinander. Ich spürte seine Enttäuschung, als wäre sie greifbar, und ich spürte meine eigene Traurigkeit, die tiefer ging, als mir lieb war.

Diese Gefühle hat das Buch in mir geweckt:

Genau wie Rebecca habe ich die ganze Zeit dem nächsten Ereignis entgegengefiebert, das mir weitere Hinweise liefert, um das Rätsel um Lucian zu lösen. Die ganze Zeit wollte ich wissen: Wer oder was ist Lucian und warum empfindet Rebecca so tiefe Gefühle für ihn?

Das hat mir besonders gefallen:

Das Geheimnisvolle, das Lucian umgibt, das sonderbare Verhalten von Rebeccas Englischlehrer und die tiefgründigen Gedanken, die, ausgesprochen von verschiedenen Personen, immer mal wieder durchblitzen.

Dazu die Genialität, Rebeccas Schmerz durch e-mails darzustellen, die sie erhält und nicht beantwortet.

Das Buch bei Amazon:

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