Ina Glahe

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»Sinful Priest« von Ina Glahe

Titel:

»Sinful Priest – Verbotene Sehnsucht«

Autor:

Ina Glahe

Genre:

Liebe

Seitenanzahl:

245 Seiten

Erzählperspektive:

zwei Ich-Erzähler, Gegenwart

Stimmung im Buch:

auf der Suche nach dem richtigen Weg

Charaktere:

Livia

die kurz vor der Hochzeit steht

Lean

katholischer Priester

Meine Lieblingscharaktere:

Livia, die zu ihrem eigenen Mut findet.

Das hat mir besonders gefallen:

Die Szene, als Livia der kranken Frau ein letztes Mal die Sterne zeigt.

Diese Gefühle hat das Buch in mir geweckt:

Ich habe mit der Protagonisten gebangt. Dass die Hochzeit mit Milo nicht das richtige für sie sein würde, merkt der Leser recht schnell. Aber wird sie den Mut aufbringen, den Spatz in der Hand fliegen zu lassen, nur weil eine Taube auf dem Dach sitzt, die sie nicht bekommen kann?

Kritik:

Da der Leser die Sichtweisen von beiden Protagonisten geboten kommt, weiß er immer mehr als jene selbst. Dadurch geht die Spannung etwas verloren und der Leser muss sich nicht genauso bang wie Livia fragen, was das Verhalten des Priesters zu bedeuten hat.

Das kann ich zum Schreibstil sagen:

Leider hält sich Ina Glahe in ihrem Buch nicht an die Regel, dass Inlays lediglich Verben des Sprechens beinhalten sollen und so stolperte ich immer wieder über Formulierungen wie:
»…«, freut sie sich sichtlich.
Oder: »…«, raspelt er Süßholz.
»…«, wirft er uns einen weiteren Denkanstoß vor die Füße.
Das klingt in meinen Ohren wie ein Misston, der die ansonsten schöne Melodie zerreißt.
Nicht, dass es dieser Erklärungen überhaupt bedarf, da die wörtliche Rede ja an sich schon erklärt, was da gerade passiert. Aber wenn ich dem Leser unbedingt erklären will, welche Bedeutung das gesprochene Wort hat, klingt der umgestellte Satz viel besser.
Er wirft uns einen weiteren Denkanstoß vor die Füße. »Wie war denn der Heiratsantrag?«
Abgesehen davon fand ich das Buch aber schön zu lesen.

Meine Bewertung:

Taube oder Spatz?

Ausgerechnet bei ihrem Traugespräch in der Kirche verliebt sich Livia Hals über Kopf in den gutaussehenden Priester mit den flaschengrünen Augen, der sie trauen soll. Ein Mann, der im Zölibat lebt! Livia kommen ernste Zweifel an der geplanten Eheschließung. Ich meine, wie groß kann die Liebe zu ihrem Verlobten schon sein, wenn sie derartige Gefühle wie aus dem Nichts überfallen können? Doch soll sie wirklich den Spatz aus der Hand lassen für die Taube auf dem Dach, die sie nicht haben kann?

Zitat aus dem Buch:

Lean sieht mich an, als wolle er sichergehen, dass es auch mir am Herzen liegt. »Und Sie träumen davon, ganz in Weiß zu heiraten?«, erkundigt er sich, weil das wahrscheinlich häufig der Fall ist, dass es den Frauen nur um ihren großen Auftritt im pompösen Kleid geht.
»Ja«, bringe ich endlich etwas über die Lippen. Und es ist ja nicht gelogen. Ich will in einem weißen Kleid getraut werden, nur nicht in der Kirche.
»Vielleicht erzählen Sie mir etwas über sich, damit ich die Trauung ein wenig persönlicher gestalten kann.« Wieder sieht er mir direkt in die Augen.
Gar nicht gut!
Nun greift Milo nach meiner Hand und ich zwinge mich, ihn anzusehen.
»Wir sind nun seit mehr als fünf Jahren ein Paar«, beginnt er und lächelt mich dabei an.
Es ist dieses Lächeln, das mir damals sofort gefallen hat. Seitdem ist viel passiert, das nicht immer leicht war. Trotzdem sitzen wir heute hier und das, weil ich mich bewusst dafür entschieden habe.
»Wie haben Sie sich kennengelernt?«, hakt der Priester nun nach, da keiner von uns etwas Weiteres gesagt hat.
»Magst du das nicht erzählen?«, schlägt Milo vor, um seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Denn die Story ist weder romantisch, noch dafür geeignet, sie zum Besten zu geben.
Ich schaue erneut zu Lean und weiß nicht, wie mir geschieht. »In einer Bar.« Mehr als froh darüber, dass ich noch fähig bin, komplette Sätze zu bilden, versuche ich, den Blicken des Geistlichen standzuhalten. »Ganz unspektakulär.«
»Dann berichten Sie doch über den Moment, in denen Ihnen klar wurde, dass Sie zusammenbleiben wollen.« Animierend sieht er mich an, als könnte er so eine passende Geschichte für seine Rede aus mir herauspressen.
Er meint also den Augenblick, in dem ich mit einem positiven Schwangerschaftstest vor Milos Tür stand?! Und das nach einem One-Night-Stand!
»Also …«, beginne ich und hoffe, dass Milo etwas zu unserer Rettung einfällt.
»Es muss doch irgendeinen besonderen Moment zwischen Ihnen geben, von dem ich in meiner Ansprache erzählen kann.« Nun sieht er uns mit zusammengezogenen Augenbrauen an.
Wie verflucht traurig ist das bitte?!
»Wie war denn der Heiratsantrag?«, wirft er uns einen weiteren Denkanstoß vor die Füße.
»Meine Eltern sind sehr konservativ und haben immer wieder nachgehakt … Wir hielten es einfach für den nächsten Schritt.« Milo blickt von mir zu Lean und ich bin froh, dass ich auf diese Frage nicht antworten muss.
»Also gab es keinen richtigen Antrag?« Erneut sieht er mir in die Augen.
Ich schüttle den Kopf, während ich auf meiner Unterlippe kaue — am liebsten würde ich im Erdboden versinken.

Das Buch bei Amazon:

Hier findet ihr die Autorin im Netz.

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