Holly Black

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»Magisterium 1 - Der Weg ins Labyrinth« von Holly Black

Titel:

»Der Weg ins Labyrinth«

Autor:

Holly Black, Cassandra Clare

Genre:

Hexen

Seitenanzahl:

337 Seiten

Erzählperspektive:

Dritte Person, Vergangenheit

Stimmung im Buch:

leicht bedrohlich

Charaktere:

Callum Hunter

scharfzüngiger, humpelnder Außenseiter

Aaron

Mitschüler von Call

Tamara

Mitschülerin von Call aus einem altgedienten Haus von Magiern

Meine Lieblingscharaktere:

Call, der hin und hergerissen ist zwischen der Loyalität zu seinem Vater und der Loyalität gegenüber seinen neuen Freunden.

Das hat mir besonders gefallen:

Die Rede seines Masters, in der er Call die Gründe für seine Wahl unterbreitet, war echt schockierend hart.

Diese Gefühle hat das Buch in mir geweckt:

Ich habe gerätselt, wer denn nun der Makar ist, und lag mit meiner Vermutung zunächst daneben. Dann aber auch wieder nicht. Ich vermute mal, es wird noch einige Überraschungen in der Reihe geben 🙂

Das kann ich zum Schreibstil sagen:

Dritte Person Vergangenheit ist ja nun nicht gerade meine Lieblingsperspektive und manche Bücher beginne ich schon gleich gar nicht zu lesen, nur weil sie in dieser Perspektive geschrieben sind, aber dieses Buch ist so genial geschrieben, dass ich fast nicht merkte, dass es in dieser unpersönlichen Erzählweise geschrieben ist.

Meine Bewertung:

Schule der Magier

Sein ganzes Leben lang hat Calls Vater ihm Schauergeschichten über das Magisterium erzählt und ihn beschworen, alles zu tun, damit er durch die Prüfung fällt und nicht in die unterirdischen Höhlen der Magierschule verschleppt wird. Call gibt sich auch alle Mühe, doch es hilft nichts. Er wird vom mächtigsten Master der Schule erwählt und beginnt sein erstes Schuljahr als Teil eines Dreiergespanns. Mist, jetzt muss er seine Flucht planen.

Zitat aus dem Buch:

»Du fragst dich sicher, warum ich dich erwählt habe«, fuhr Master Rufus fort. »Ausgerechnet dich, den Kandidaten mit den schlechtesten Ergebnissen. Den Unfähigsten unter allen potenziellen Magiern. Wahrscheinlich denkst du, ich hätte etwas in dir gesehen. Ein Potenzial, das den anderen Magiern entgangen ist. Eine Quelle der Weisheit, die noch nicht erschlossen wurde. Oder etwas, das mich an mich selbst erinnert.«
Sein Ton war etwas spöttisch. Call schwieg.
»Ich habe dich genommen«, sprach Rufus weiter, »weil du Kraft und Geschick hast, doch du bist auch sehr gefährlich. Und von Beherrschung kann bei dir kaum die Rede sein. Ich wollte dich keinem meiner Kollegen aufbürden. Außerdem wollte ich verhindern, dass sie dich aus den falschen Gründen erwählen.« Sein Blick zuckte zu dem Tornado, der in dem umgedrehten Gefäß wirbelte. »Vor vielen Jahren habe ich mit einem Schüler etwas falsch gemacht. Dieser Fehler hatte fatale Konsequenzen. Dich anzunehmen ist meine Strafe.«
Calls Magen fühlte sich an, als wollte er sich wie ein geprügelter Hund zusammenrollen. Es schmerzte, wenn einem jemand ins Gesicht sagte, dass er widerwärtig genug war, um als Strafe empfunden zu werden.
»Dann schicken Sie mich doch nach Hause«, platzte er heraus. »Wenn Sie mich nur genommen haben, damit mich kein anderer Magier unterrichtet, kann ich doch wieder gehen.«
Master Rufus schüttelte den Kopf. »Du kapierst es immer noch nicht«, sagte er. »Magie ohne Kontrolle, so wie bei dir, ist eine Bedrohung. Wenn ich dich in deine Kleinstadt zurückschicken würde, könnte ich auch gleich eine Bombe daraufwerfen. Aber vertu dich nicht, Callum. Wenn du weiter auf deinem Ungehorsam bestehst und dich weigerst zu lernen, wie du deine Magie bezähmst, schicke ich dich wirklich nach Hause. Aber vorher unterbinde ich deine Magie.«
»Sie unterbinden meine Magie?«
»Ja. Die Magie eines Magiers oder einer Magierin kann von einem Lehrer unterbunden werden, bis er oder sie am Ende des Eisenjahres durch die Erste Pforte gegangen ist. Dann hättest du keinen Zugang mehr zu den Elementen und könntest deine Kraft nicht mehr nutzen. Wir würden natürlich auch alle Erinnerungen an die Magie beseitigen, sodass du höchstens das Gefühl hättest, dass dir etwas fehlt, ein wesentlicher Teil deiner Persönlichkeit, ohne jedoch zu wissen, was es ist. Dein Leben würde zur Qual, weil du etwas verloren hättest, ohne dich an den eigentlichen Verlust zu erinnern. Willst du das wirklich?«
»Nein«, flüsterte Call.
»Wenn ich zu der Überzeugung komme, dass du die anderen behinderst oder nicht lernfähig bist, dann war’s das hier mit dir. Aber wenn du dieses Jahr schaffst und durch die Erste Pforte gehst, kann dir deine Magie nicht mehr genommen werden. Halte dieses eine Jahr durch, dann kannst du meinetwegen vom Magisterium abgehen. Bis dahin hast du genug gelernt und stellst keine Gefahr mehr für deine Umwelt dar. Denk darüber nach, Callum Hunt, wenn du deinen Sand so sortierst, wie ich es dir beigebracht habe. Sandkorn für Sandkorn.« Master Rufus machte eine Pause und entließ Call dann mit einer Geste. »Denk nach und entscheide dich.«

Das Buch bei Amazon:

Hier findet ihr die Autorin im Netz.

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»Magisterium 2 - Der kupferne Handschuh« von Holly Black

Titel:

»Der kupferne Handschuh«

Autor:

Holly Black, Cassandra Clare

Genre:

Hexen

Seitenanzahl:

305 Seiten

Erzählperspektive:

Dritte Person, Vergangenheit

Stimmung im Buch:

spannend

Charaktere:

Callum Hunter

scharfzüngiger, humpelnder Außenseiter

Aaron

Mitschüler von Call

Tamar

Mitschülerin von Call aus einem altgedienten Haus von Magiern

Jasper

mürrischer Schüler des Magisteriums

Meine Lieblingscharaktere:

Callum, der so rührend sorgfältig seine »Kriegstreiberliste« führt.

Das hat mir besonders gefallen:

Wie Callum im Geiste seine »Kriegstreiberliste« führt, mit der er sich beweisen will, dass er nicht böse ist, wie Valentine, dessen Seele in ihm steckt.

Diese Gefühle hat das Buch in mir geweckt:

Ich habe die ganze Zeit gerätselt, wer nun auf welcher Seite steht. Callums Vater z.B. ist sehr undurchsichtig. Dazu habe ich mir Sorgen gemacht, dass Valentines Seele die Herrschaft über Callums Körper übernehmen könnte. Aber vielleicht ist Valentine ja gar nicht so böse, wie alle denken? Master Josef ist es auf jeden Fall!

Das kann ich zum Schreibstil sagen:

angenehm zu lesen.

Meine Bewertung:

Gefährlicher Handschuh

Das zweite Schuljahr hat begonnen und niemand kann Callum jetzt noch seine Zauberkräfte nehmen. Dafür hat es sein Vater offenbar auf sein Leben abgesehen. Und auch Arons Leben ist bedroht, denn der kupferne Handschuh, der das Leben eines Makars beenden kann, wurde gestohlen. Gemeinsam mit seinen Freunden macht sich Call daran, den Handschuh zurückzuerobern. Er kennt den Dieb und will ihn schützen.

Zitat aus dem Buch:

Sein erster Reflex war es, Alex zu sagen, dass es keinen Zweck hatte, ihn so etwas zu fragen, weil er sich mit Mädchen nicht auskannte, geschweige denn mit Beziehungen. Doch dann setzte sein Instinkt ein und fand diesen ersten Reflex typisch für böse Kriegstreiber. Kriegstreiber waren anderen bei ihrem Liebesleben nie behilflich. Im Gegensatz zu Call.
»Tamara ist ganz schön jähzornig«, sagte Call. »Sie regt sich furchtbar schnell auf. Wenn Kimja ihr ähnlich ist, ist sie wahrscheinlich nicht mehr sauer. Versuch doch mit ihr zu reden.«
Alex nickte, doch er sah nicht so aus, als wäre er darauf nicht auch ohne Call gekommen.
»Oder du redest eben nicht mit ihr«, schlug Call vor. »Wenn ich nicht mit Tamara rede, schlägt sie mich. Also müsste Kimja auf dich zukommen. Und wenn sie dich erst mal schlägt, ist das Eis gebrochen.«
»Oder meine Schulter«, sagte Alex.
»Tja, und wenn das alles nicht funktioniert, mach es so wie in den Sprüchen. Lass los man, halt sie nicht in einer unterirdischen Höhle fest.«
»So geht der Spruch bestimmt nicht, Call.«
Call beobachte Mordo, der gerade über den Grad sprang. »Zeig ihr bloß nicht, wer du wirklich bist«, sagte er.
»Gib dich als jemand aus, den sie lieben könnte, dann liebt sie dich auch. Weil die Menschen sowieso nur das in einem lieben, was sie in einem sehen.«
Alex pfiff durch die Zähne. »Seit wann bist du so zynisch? Hast du das von deinem Vater?«
Call runzelte die Stirn und hatte keine Lust mehr, behilflich zu sein. »Mit meinem Vater hat das nichts zu tun. Was soll das?«
Alex tat einen Schritt zurück und hob die Hände. »Hey, ich weiß auch nur, was geredet wird. Dass er früher mit dem Feind des Todes befreundet war undjetzt hasst er Magiere und alles was mit Magie zu tun hat.«
»Na und?«, fauchte Call.

Das Buch bei Amazon:

Hier findet ihr die Autorin im Netz.

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»Magisterium 3 - Der Schlüssel aus Bronze« von Holly Black

Titel:

»Der Schlüssel aus Bronze«

Autor:

Holly Black, Cassandra Clare

Genre:

Hexen

Seitenanzahl:

304 Seiten

Erzählperspektive:

Dritte Person, Vergangenheit

Stimmung im Buch:

voller Misstrauen, wer ist der Spion?

Charaktere:

Callum Hunter

scharfzüngiger, humpelnder Außenseiter

Aaron

Mitschüler von Call

Tamara

Mitschülerin von Call aus einem altgedienten Haus von Magiern

Jasper

mürrischer Schüler des Magisteriums

Meine Lieblingscharaktere:

Callum, der sich so tapfer bemüht, gut zu sein.

Das hat mir besonders gefallen:

Dass man herrlich miträtseln kann, wer denn nun der Spion ist. Immer wenn ein Erwachsener Callum allein sprechen wollte, zitterte ich, dass er das nicht überleben würde.

Diese Gefühle hat das Buch in mir geweckt:

Ich kam aus dem Kichern nicht mehr raus, sobald sich das Geschehen in Richtung Liebesangelegenheiten wendete. Callum ist so herrlich unbeholfen und die Szene, als Jasper seine Freunde »aufklären« wollte, ist zum Schießen!

Das kann ich zum Schreibstil sagen:

angenehm zu lesen.

Meine Bewertung:

Gejagt!

Im Magisterium gibt es einen Spion und der hat es eindeutig auf Calls Leben abgesehen. Den ersten Mordanschlag überlebt er nur, weil ihm seine Freunde helfen. Sie sind wild entschlossen, ihn vor allem anderen Unheil zu beschützen und bewachen ihn Tag und Nacht. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg, den Spion zu enttarnen, und geraten ihm dabei immer tiefer ins Netz.

Zitat aus dem Buch:

»Als Beweis dafür, wie schrecklich leid mir das alles tut, könnte ich euch ein paar Beziehungstipps geben«, bot Jasper großzügig an.
Call, der sich gerade auf eine Sofalehne setzen wollte, musste so schallend lachen, dass er herunterfiel. Er schlug sich sein krankes Bein an, doch nicht einmal der Schmerz konnte ihn von seinem fröhlichen Gelächter abbringen.
Tamara musste lächeln, obwohl sie ganz offensichtlich versuchte, es nicht zu tun. Ihre Mundwinkel zuckten rauf und runter.
»Hast du dir wehgetan?«, fragte Aaron und beugte sich vor, um Call hochzuziehen.
»Nein!«, quetschte Call knapp heraus und lachte weiter. Prustend warf er sich neben Aaron aufs Sofa. »Super! Mir geht’s super!«
»Nummer eins«, sagte Jasper mit einem Stirnrunzeln über Call, der seine Weisheiten so offensichtlich nicht zu schätzen wusste. »Man muss einem Mädchen direkt in die Augen sehen, wenn man mit ihr redet. Und nicht blinzeln! Das ist sehr wichtig.«
»Tränen dann nicht die Augen?«, fragte Aaron.
»Wenn man es richtig macht, nicht«, antwortete Jasper bedeutungsschwer. Call verstand nicht ganz, was er meinte. Sollte man ein zweites Lid entwickeln, wie eine Eidechse?
»Verstehe, der erste Tipp ist, das Mädchen anzustarren«, fasste Call zusammen. »Wenn man es mag.«
»Zweiter Tipp«, fuhr Jasper fort. »Bei allem nicken, was sie sagt, und dauernd lachen.«
»Über sie?«, fragte Tamara skeptisch.
»Weil sie so lustig ist«, erwiderte Jasper. »Mädchen denken gern, dass sie einen bezaubern müssen. Tipp Nummer drei: Ihr müsst sie anglühen.«
»Anglühen?«, wiederholte Aaron ungläubig. »Was soll das denn sein?«
Jasper streckte den Rücken und warf die Haare zurück. Er senkte die Wimpern und sah die drei Freunde unverwandt an, während er den Mund grimmig nach unten verzog.
»Du siehst sauer aus«, sagte Call.
Daraufhin kniff Jasper die Augen noch mehr zusammen, schloss eins ganz und starrte sie mit dem anderen bedrohlich an.
»Jetzt siehst du aus wie ein Pirat«, sagte Tamara.
»Bei Celia funktioniert das«, sagte Jasper. »Sie schmilzt dahin.«
»Wahrscheinlich steht sie auf Piraten«, sagte Aaron.
Jasper verdrehte die Augen. »Tipp Nummer vier ist, dass man die richtige Frisur haben sollte, aber in der Hinsicht seid ihr hoffnungslose Fälle.«
»Mit meiner Frisur ist alles in Ordnung!«, sagte Aaron.
»Es geht«, sagte Jasper. »Aber Call sieht aus, als hätte er sich die Haare mit einem scharfkantigen Stein abgesäbelt.«
»Gibt es auch noch einen fünften Tipp?«, fragte Tamara.
»Schenk ihr einen Katzenkalender«, antwortete Jasper. »Mädchen lieben Katzenkalender.«
Als Mordo bellte, konnte Tamara nicht mehr an sich halten. Sie wälzte sich an den Rand des Sofas und strampelte vor Lachen mit den Beinen. Call konnte sich nicht erinnern, sie schon einmal so ausgelassen gesehen zu haben.
»Oh, und wenn man in Gedanken abschweift, während sie redet, muss man nur sagen, dass ihre Schönheit einen abgelenkt hat.« Jasper war jetzt in Schwung. »Und egal, was sie trägt, sag immer, dass es deine Lieblingsfarbe ist.«
»Merkt sie nicht, dass du verschiedene Lieblingsfarben hast?«, fragte Aaron.
Jasper zuckte die Achseln. »Unwahrscheinlich.«
Tamaras Gekicher ging in Schluckauf über. »Jasper«, keuchte sie. »Bitte tu mir einen Gefallen.«
»Gern.«
»Steh nie auf mich.«
»Ihr kapiert das eben alle nicht«, erwiderte Jasper beleidigt und stand auf. »Egal, ich habe meine Aufgabe erledigt. Ich wollte mich entschuldigen und euch ein paar Tipps geben. Und genau das habe ich getan.«
»Außerdem hast du versprochen, dich mit Celia auf die Suche nach nützlichen Informationen zu machen«, mahnte Call.
Jasper nickte. »Ich rede gleich mit ihr.«
»Vergiss nicht, sie anzuglühen!«, rief Tamara

Das Buch bei Amazon:

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»Magisterium 4 - Die silberne Maske« von Holly Black

Titel:

»Die silberne Maske«

Autor:

Holly Black, Cassandra Clare

Genre:

Hexen

Seitenanzahl:

304 Seiten

Erzählperspektive:

Dritte Person, Vergangenheit

Stimmung im Buch:

dramatisch

Charaktere:

Callum Hunter

scharfzüngiger, humpelnder Außenseiter

Aaron

Mitschüler von Call

Tamara

Mitschülerin von Call aus einem altgedienten Haus von Magiern

Jasper

mürrischer Schüler des Magisteriums

Meine Lieblingscharaktere:

Callum, der so unendlich tapfer ist und noch immer darum kämpft, nicht böse zu sein.

Das hat mir besonders gefallen:

Dass die Autoren bei den Charakteren nicht einfach nur mit Schwarz oder Weiß malen, sondern all die Grautöne miteinschließen, die das wahre Leben auch bietet.

Diese Gefühle hat das Buch in mir geweckt:

Ich habe geheult wie ein Schlosshund, so gerührt war ich. In diesem Band geht es sehr ergreifend zu.

Das kann ich zum Schreibstil sagen:

angenehm zu lesen, trotz der unpersönlichen dritten Person Perspektive

Meine Bewertung:

Gefangen!

Call ist des Mordes an Aaron angeklagt und sitzt im Magiergefängnis. Als zu befürchten steht, dass er zum Tode verurteilt wird, eilt Rettung heran. Leider gelingt die Flucht nicht ganz, er fällt in die Hände von Master Josef, der ihn zwingt, Aaron von den Toten zurückzuholen. Was soll Call tun?

Zitat aus dem Buch:

Während er in sich zusammensackte, merkte er gerade noch, wie die Schwärze auf ihn zukroch, und er war sich sicher, dass er im Chaos oder etwas noch viel Tieferem versank.
Bleib wach, befahl er sich selbst.
Bleib am Leben.
»Callum!«, rief Master Rufus. »Callum, kannst du mich hören?«
Er hatte keine Ahnung, wie viel Zeit vergangen war.
»Call. Bitte sei lebendig. Bitte.«
Das war Tamara, die sich anhörte, als hätte sie geweint, was überhaupt keinen Sinn ergab, weil sie doch so böse auf ihn gewesen war.
Call wollte sprechen, er wollte ihr sagen, dass es ihm gut ging. Er schaffte es nicht. Vielleicht ging es ihm doch nicht so gut.
Mühsam öffnete er die Augen einen Spaltbreit, so wenig, dass es wahrscheinlich niemand merkte. Seine Sicht war immer noch beeinträchtigt, aber es stimmte: Tamara beugte sich über ihn. Und sie hatte wirklich geweint. Er wollte sie trösten, sie müsste nicht weinen, aber vielleicht weinte sie gar nicht um ihn. Vielleicht trauerte sie um Mordo. Das erschien ihm schon logischer. Wenn er ihr sagte, es ginge ihm gut, und sie aber eigentlich um Mordo weinte, wäre das für sie beide peinlich – vor allem, weil er dann höchstwahrscheinlich auch anfangen würde, wegen Mordo zu heulen.
»Du hast es geschafft«, flüsterte Tamara. »Du hast sie alle gerettet. Call, bitte, bitte, wach auf.«
Danach gab er sich noch mehr Mühe, aber er konnte sich immer noch nicht bewegen. Es war, als drückten ihn schwere Gewichte nieder, und selbst um ein Auge aufzuschlagen, musste er heftig gegen diese schwere Last ankämpfen.
»Ich erzähle ihm jetzt etwas, das ihn mit Sicherheit aufmuntert.« Jaspers Stimme kam von der anderen Seite. Call nahm ihn als dunkelhaarigen Fleck hinter Tamara wahr. Wenn er hätte stöhnen können, hätte er es getan. »Call, ich bin wieder mit Celia zusammen. Ist das nicht toll?«
Einen kurzen Moment lang gab Call sich der fantastischen Vorstellung hin, dass die anderen stellvertretend für ihn Jasper eine reinhauten. Das tat aber keiner. Es war einfach nicht fair.

Das Buch bei Amazon:

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»Magisterium 5 - Der goldene Turm« von Holly Black

Titel:

»Der goldene Turm«

Autor:

Holly Black, Cassandra Clare

Genre:

Hexen

Seitenanzahl:

257 Seiten

Erzählperspektive:

Dritte Person, Vergangenheit

Stimmung im Buch:

alles steuert auf die Katastrophe zu

Charaktere:

Callum Hunter

scharfzüngiger, humpelnder Außenseiter

Aaron

Mitschüler von Call

Tamara

Mitschülerin von Call aus einem altgedienten Haus von Magiern

Meine Lieblingscharaktere:

Callum, der nicht aufgibt

Aaron mit seinen passenden Kommentaren

Das hat mir besonders gefallen:

Aarons Stimme in Callums Kopf 🙂 und dass Alistair bereit war, wirklich alles für seinen Sohn zu opfern. Für Callum, aber auch für die Gemeinschaft der Magier, die er so lange abgelehnt hat.

Diese Gefühle hat das Buch in mir geweckt:

Von Master Rufus war ich am Ende enttäuscht. Er wirft Callum und seinen Freunden vor, sich als Richter über Leben und Tod aufzuspielen, dabei tut er das selbst, indem er sie für ihr Tun verurteilt und sich nicht für sie einsetzt.

Das kann ich zum Schreibstil sagen:

Das Konzept der Seele im fremden Körper ist meiner Ansicht nach nicht so ganz durchdacht. Callum zeigt keinerlei Eigenschaften von Valentin, während sich Alex stark verändert, nachdem seine Seele ausgetauscht wurde.

Kritik:

angenehm zu lesen

Meine Bewertung:

Die Stimme in meinem Kopf

Aaron ist nicht tot, seine Seele lebt in Callum fort und manifestiert sich als Stimme in Calls Kopf. Gar nicht so leicht für Call, jeden seiner Gedanken belauscht zu wissen. Leider ist auch Alex nicht tot, sondern als unbesiegbarer Verschlungener des Chaos zurückgekehrt. Niemand kann ihm etwas entgegensetzen, doch Callum muss ihm trotzdem entgegentreten, immerhin ist er der letzte überlebende Makar.

Zitat aus dem Buch:

Als er hineinging, war er überrascht, dass Tamara auf dem Sofa saß. Sie trug bereits die Uniform des Goldjahrgangs.
Wieso dachtest du, sie wäre nicht da?, fragte Aaron. Sie wohnt doch auch hier.
Ausnahmsweise antwortete Call ihm nicht laut. Doch das lag nur daran, dass es in seinen Ohren rauschte und er nur noch Tamara im Kopf hatte. Wie hübsch sie war und wie ihre Haare glänzten, die sie zu einem einzigen schweren Zopf geflochten hatte, und wie alles an ihr genau am richtigen Platz war, von der feinen Zeichnung ihrer Augenbrauen bis zu ihrer makellosen Uniform.
Das war komisch, sagte Aaron. Dein Verstand ist gerade irgendwie komplett in Rauch aufgegangen. Call? Erde an Call?
Er musste etwas sagen. Er wusste, dass er etwas sagen musste, zumal Tamara ihn immer noch ansah, als würde sie genau darauf warten.
Doch er fühlte sich zerlumpt, unbeholfen und total daneben. Außerdem hatte er keine Ahnung, wie er ihr erklären sollte, dass er vielleicht nicht immer die richtigen Entscheidungen getroffen hatte, die aber doch zu einem guten Ende geführt hatten, und dass er nicht sauer war, weil sie mit Jasper die Flucht ergriffen und ihn in der Zentrale der bösen Kriegstreiber mit Master Joseph und Alex zurückgelassen hatte; aber dann sollte sie auch nicht sauer auf ihn sein, weil er Aaron von den Toten aufgeweckt hatte …
Nein, das kannst du alles nicht sagen, unterbrach ihn Aaron mit fester Stimme.
»Wieso nicht?«, fragte Call, bis er merkte, dass er es schon wieder getan und laut gesprochen hatte. Er widerstand der Versuchung, die Hand vor den Mund zu schlagen, weil es dadurch nur noch schlimmer geworden wäre.
Tamara stand vom Sofa auf. »Wieso nicht? Mehr hast du mir nicht zu sagen?«
»Nein!«, rief Call, doch dann fiel ihm auf, dass er immer noch nicht wusste, was er eigentlich sagen sollte.
Sprich mir nach, sagte Aaron in seinem Kopf. »Tamara, ich weiß, du hast Grund genug, sauer auf mich zu sein, und ich weiß auch, dass ich um dein Vertrauen kämpfen muss, aber ich hoffe, dass wir eines Tages wieder Freunde sein können.«
Call holte tief Luft. »Ich weiß, du hast Grund genug, sauer auf mich zu sein«, sagte er und kam sich noch dämlicher vor, wenn das überhaupt ging. »Und ich weiß auch, dass ich um dein Vertrauen kämpfen muss, aber ich hoffe, dass wir eines Tages wieder Freunde sein können.«
Tamaras Miene wurde sanfter. »Wir können Freunde sein, Call.«
Call konnte es nicht fassen, dass seine Worte diese Wirkung hatten. Aaron wusste immer, was er sagen wollte, und da er jetzt in Calls Kopf steckte, würde er es auch wissen! Das war echt super.
»Okay«, sagte er nur, weil er keine weiteren Anweisungen von Aaron bekommen hatte. »Gut.«
Als Tamara sich bückte und das Fell an Mordos Hals zerzauste, ließ der Wolf vor Glück die Zunge heraushängen. »Er macht wirklich einen guten Eindruck ohne seine Chaosbesessenheit. Auch gar nicht so anders.«
Und jetzt sagst du ihr, dass du sie lieb hast und die falschen Entscheidungen der letzten Zeit bereust, riet Aaron ihm.
Ich denke nicht daran, das zu sagen!, feuerte Call in Gedanken zurück. Wenn ich ihr sage, ich hätte sie lieb, lacht sie mich doch aus. Aber wenn ich einfach nichts mehr sage, geht das alles vielleicht vorüber.
Daraufhin verfiel Aaron in Schweigen, in beleidigtes Schweigen.
»Ich habe dich lieb.« Als Call das sagte, richtete Tamara sich ruckartig auf und sah ihn genauso überrascht an wie Mordo. »Ich habe falsche Entscheidungen getroffen, so richtig falsche, also die schlechtesten, die man überhaupt treffen konnte.«
Jetzt übertreib mal nicht, Alter. Aaron klang erschrocken.
»Ich wollte, dass Aaron wieder da war«, sagte Call, woraufhin Aaron in seinem Kopf still wurde. »Du und Aaron – ihr seid die besten Freunde, die ich je hatte. Und Mordo natürlich. Aber der verurteilt mich nicht.«
Als Mordo bellte, zuckte Tamaras Lippe, als würde sie ein Lächeln unterdrücken.
»Ich will dich nicht bedrängen«, sagte Call. »Du kannst dir alle Zeit der Welt lassen, bis du dir über deine Gefühle im Klaren bist. Ich wollte dir nur sagen, wie leid es mir tut.«
Tamara schwieg lange. Dann kam sie auf ihn zu und gab ihm ein Küsschen auf die Wange. Call war so elektrisiert, dass er sich nur mühsam davon abhalten konnte, die Arme um sie zu schlingen.
Huch, sagte Aaron milde.
Tamara trat schnell einen Schritt zurück. »Das heißt nicht, dass ich dir alles verzeihe oder wir wieder da wären, wo wir vorher waren«, sagte sie. »Wir sind nicht zusammen, Call.«
»Das weiß ich«, erwiderte er. Obwohl er nichts anderes erwartet hatte, verspürte er ein dumpfes Gefühl in der Brust.

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