Camilla Warno

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»Kendra - der Ruf des Nordens« von Camilla Warno

Titel:

»Kendra – der Ruf des Nordens«

Autor:

Camilla Warno

Genre:

Historisch

Seitenanzahl:

200 Seiten

Erzählperspektive:

Dritte Person, Vergangenheit

Stimmung im Buch:

unausweichlich, herausfordernd

Charaktere:

Kendra

eine englische Fürstentochter

Ivar

Bruder des dänischen Jarls (Oberhaupt seines Stammes)

Meine Lieblingscharaktere:

Kendra, die versucht aus ihrer Lage das Beste zu machen.

Das hat mir besonders gefallen:

die allmähliche Annäherung der beiden Völker (Dänen und Engländer)

Das kann ich zum Schreibstil sagen:

Vielleicht lag es an der gewählten Zeitform, auf jeden Fall hätte ich mir gewünscht noch tiefer in das Erleben der Protagonisten eintauchen zu können. Stellenweise wurde mehr erzählt als das Geschehen erlebbar zu machen (Show don’t tell)

Diese Gefühle hat das Buch in mir geweckt:

Mitleid mit Kendra

Meine Bewertung:

Sei deines eigenen Glückes Schmied!

Um des Friedens willen wird Kendra gezwungen, einen Wikinger zu heiraten und ihm in seine Heimat zu folgen. Der Bräutigam ist von dieser Verbindung ebenso wenig angetan wie die Braut, doch er beugt sich der Anordnung seines Bruders, des Clanoberhaupts, verkündet jedoch, dass er die Ehe nicht vollziehen wird. Was will er auch mit einer verwöhnten englischen Fürstentochter? Wird es Kendra gelingen, ihn umzustimmen? Und will sie das überhaupt?

Zitat aus dem Buch:

Ivar Olsson war ihre kurze Musterung nicht entgangen. Sie meinte, einen Hauch von Belustigung in seiner Miene zu lesen. »Ihr habt wohl zuvor noch nie einen Dänen gesehen?«
»Nicht mit eigenen Augen«, gab Kendra zu, während sie versuchte, ihren Blick von seinen sehnigen Unterarmen zu lösen. »Selbstverständlich habe ich schon viel über Wikinger gehört. Es geschieht ja nicht selten, dass sie in dieser Gegend auftauchen. Aber bei den Zusammenstößen bin ich natürlich nie zugegen.«
»Und was genau habt Ihr über Wikinger gehört?«
Die Art, wie er das Wort betonte, gab ihr zu bedenken. War das etwa nicht der Begriff, der sein Volk beschrieb?
Dennoch ging sie auf seine Provokation ein. »Dass sie die meiste Zeit ihres Lebens auf See verbringen. Dass sie Länder überfallen und den Menschen Hab und Gut wegnehmen. Dass sie Heiden sind und zahlreiche Götter anbeten. Dass sie niemals handeln, nur plündern. Dass sie wie Wilde leben.« Kendra wären noch viel mehr unschmeichelhafte Attribute eingefallen, aber Ivars Gesichtsausdruck, der sich während ihrer Aufzählung verfinstert hatte, ließ sie innehalten.
»Davon ist einiges wahr«, räumte er schließlich ein. »Die Erde unseres Heimatlands ist nicht besonders fruchtbar. Daher sind wir seit Generationen Seefahrer. Zumindest ein Teil meiner Leute.« Nach einer kurzen Pause fuhr er fort. »Doch die Zeiten ändern sich. Viele Dänen wollen nicht mehr auf erfolgreiche Beutezüge angewiesen sein. Es gibt schließlich einen Grund, weshalb so viele Nordmänner in den angelsächsischen Königreichen siedeln.«
Aus Plünderern werden Besatzer, dachte Kendra zynisch. Dann wurde ihr plötzlich bewusst, welche Bedeutung Ivars Aussage haben könnte.
»Deshalb also seid Ihr hier?! Wie viel Silber soll mein Vater Euch zahlen, damit Ihr ihm Cleawood lasst?«, stieß sie aufgebracht hervor.
Nun hatte sie auch seinen Zorn heraufbeschworen. »Ginge es nach mir, wären wir überhaupt nicht hier! Ich habe kein Interesse an Cleawood.« In seinen Worten schwang Wut und etwas anderes mit, das Kendra nicht einordnen konnte. Gerade als sie zu einer Entgegnung ausholen wollte, kam Ivar ihr zuvor.
»Um Eure Frage zu beantworten: Ja, Euer Vater wird Opfer bringen müssen, wenn er den Frieden will. Und meiner Meinung nach kommt er mit den Forderungen noch gut davon.« Er warf ihr einen letzten warnenden Blick zu. Dann machte er auf dem Absatz kehrt.
Sprachlos blieb Kendra zurück. Was hatten Ivars Drohungen zu bedeuten? In welcher Gefahr schwebten Cleawood und seine Bewohner?

Das Buch bei Amazon:

Hier findet ihr die Autorin im Netz.

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