Ayleen Beekmann

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»Intertwined - Durch Schicksal verbunden« von Ayleen Beekmann

Titel:

»Durch Schicksal verbunden«

Autor:

Ayleen Beekmann

Genre:

Götter

Seitenanzahl:

317 Seiten

Erzählperspektive:

Ich-Perspektive, Gegenwart

Stimmung im Buch:

herausfordernd, kämpferisch

Charaktere:

Willow

Moirentochter

Maverick

Hadessohn

Meine Lieblingscharaktere:

Willow, die alles versucht, um ihren Fehler wieder gut zu machen, ohne andere zu gefährden.

Das hat mir besonders gefallen:

Die Endszene im Olymp, meine Güte, war das emotional!

Diese Gefühle hat das Buch in mir geweckt:

Ich habe Rotz und Wasser geheult, vor Mitleid und vor Rührung.

Das kann ich zum Schreibstil sagen:

sehr angenehm

Meine Bewertung:

Wirrung des Schicksals

Zu dumm, wenn man als Moiren-Tochter nicht ganz bei der Sache ist. Anders ist es jedenfalls nicht zu erklären, dass Willow versehentlich einen Liebesfaden zwischen sich und dem Hades-Sohn Maverick knüpft. Ein übles Vergehen gegen die Gesetze des Olymps, das sie mit dem Tod bezahlen muss. Obwohl sie alles versucht, um den Liebesfaden wieder zu lösen, muss sie am Ende dem mürrischen Maverick ihren Fehler gestehen. Der lässt sich sein Schweigen teuer bezahlen, aber er spielt mit. Jetzt müssen die beiden nur noch einen Weg finden, wie sie den skandalösen Liebesfaden wieder loswerden.

Zitat aus dem Buch:

»Es ist nicht der Olymp«, murmele ich. »Sondern Maverick.«
Jetzt sieht Sage doch auf und runzelt die Stirn. »Was hat er gemacht?«
»Er hat sich quasi bei mir beschwert, weil wir Moiren-Töchter alle anderen lenken und ihnen dadurch die Freiheit rauben oder so. Und dass das alles für uns nur ein Spiel ist.«
Juniper schnaubt. »Ach, lass den Hades-Sohn Hades-Sohn sein. Der ist bloß neidisch, dass du sein Schicksal in deinen Händen hältst und bestimmst, wo es für ihn langgeht.«
»Tu ich ja nicht. Das entscheidet die Macht.« Ich werfe meinen Fingern einen finsteren Blick zu, als wären sie für all das verantwortlich, und wackele so lange mit ihnen, bis ich die Kontrolle über sie bekommen habe. Meine eigenen Lebensfäden streichen über meine Haut. »Dass er das Schicksal seines Urahns leben muss, ist doch nicht meine Schuld. Wir können für diese blöde Vorherbestimmung doch genauso wenig wie er.«
»Erbsenzählerei«, behauptet Juniper und versucht eindeutig, es wie einen Scherz klingen zu lassen.
Ich komme nicht dazu, etwas darauf zu erwidern. Meine Finger erstarren, als ich den nächsten Faden greife. Denn das Gesicht, das bei der Berührung des Garns vor meinem inneren Auge auftaucht, ist mir nur allzu vertraut. Maverick.
Okay, bloß nicht aus der Ruhe bringen lassen. Ich weiß, was ich zu tun habe, muss es ja genau genommen nicht mal selbst tun. Innerlich wiederhole ich die olympische Regel. Ich lasse mich von der höheren Macht lenken.
Nichts leichter als das. Entschlossen greife ich zu den wollartigen Fasern, die Juniper mir hinhält. Und traue meinen Augen nicht, als sie ausgerechnet rot sind. Ein Liebesfaden. Ernsthaft? Ich soll Maverick genau das antun, was er mir vor wenigen Stunden noch an den Kopf geknallt hat? Was auch immer mir die höhere Macht damit sagen möchte, eins muss man ihr lassen – sie hat einen ziemlich guten Sinn für Ironie.
Der Drang, die Beschaffenheit der Fasern näher zu erkunden, ist so groß, dass ich nicht dagegen ankomme. Und obwohl ich tief in meinem Inneren längst weiß, wie Mavericks Vorherbestimmung aussieht, raubt es mir für einen Moment den Atem, als ich all die Gefühle, in die diese Fasern getränkt sind, im Schnelldurchlauf erlebe. Er ist ein Hades-Sohn. Sein Urahn Hades hat sein Herz Persephone geschenkt, einer Frau, die nie für immer in der Unterwelt verweilen konnte. Nie ganz bei ihm bleiben konnte. Das Gleiche steht Maverick bevor. Er ist dazu bestimmt, eine Persephone-Tochter zu lieben. Eine Frau, die niemals ganz für ihn da sein wird. Eine, die sein Herz mit ebenso viel Sehnsucht erfüllen wird wie bittersüßer Liebe.
Ich schlucke. Kein Wunder, dass er so verbittert ist. Natürlich ist das doof – um nicht zu sagen scheiße. Aber verdammt noch mal, da kann ich ja mal überhaupt nichts für. Ich habe das genauso wenig für ihn entschieden wie er selbst.
Ich greife die Fasern fester, beginne sie zu einem Liebesfaden zu drehen. Ein Ende davon muss an Mavericks Lebensfaden. Ein Knoten. Kinderleicht. Geschafft.
Ich schließe für einen Sekundenbruchteil die Lider und atme tief durch. So, jetzt das andere Ende. Bemüht, nicht darüber nachzudenken, greife ich nach dem nächsten Faden. Dem, mit dem Mavericks Schicksal sich schon bald untrennbar verbinden wird. Eigentlich kann man mit der armen Frau bloß Mitleid haben.
Meine Finger zittern, als ich den Knoten festziehe – und etwas in meinem Herzen zupft. Fast wie das Zupfen der Schicksalsfäden, nur stärker. Sehnsüchtiger.
Irritiert verharre ich in der Bewegung, lasse den Schicksalsfaden der Persephone-Tochter nicht los, so wie ich es eigentlich vorgehabt habe. Stattdessen schließen sich meine Finger fester um ihn. Bemerken, dass es nicht ihrer ist. Sondern meiner.
Oh, Kacke.
Ich habe einen Fehler gemacht. Einen verdammt großen Fehler.

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Hier findet ihr die Autorin im Netz.

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