Daphne Teubner

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»Wolfs Fluch« von Dahne Teubner

Titel:

»Wolfs Fluch«

Autor:

Daphne Teubner

Genre:

Märchen

Seitenanzahl:

384 Seiten

Erzählperspektive:

Ich-Perspektive, Gegenwart

Stimmung im Buch:

faszinierend

Charaktere:

Jonathan

der böse Wolf

Naira

eine Assassine, genannt Rotkäppchen

Meine Lieblingscharaktere:

Naira mit ihrem guten Herzen, das sich hinter einer rauen Fassade verbirgt.

Das hat mir besonders gefallen:

Die Wortgefechte, die sich Rotkäppchen und ihr Wolf immer wieder liefern.

Diese Gefühle hat das Buch in mir geweckt:

Mitleid mit Jonathan und ein Augenverdrehen, weil sich Naira so fest an ihr altes Leben klammert, obwohl ich sie auf der anderen Seite auch verstehen kann.

Das kann ich zum Schreibstil sagen:

Der Schreibstil ist recht nüchtern und hält sich nicht lange mit Einzelheiten auf. Damit entspricht er ganz dem Charakter der Ich-Erzählerin Naira. Da die Geschichte an sich aber faszinierend ist, verzeiht man das Nüchterne und liest trotzdem weiter.

Meine Bewertung:

Zerstöre nie ein Märchen!

Naira hasst es, wenn sie Rotkäppchen genannt wird, nur weil sie aus der Gegend stammt, in der das Märchen beheimatet ist. Als Rotmantel-Assassine ist sie alles andere als naiv und würde niemals auf einen Wolf hereinfallen. Stattdessen bringt sie den bösen Wolf unschuldig ins Gefängnis, um sich selbst zu retten. Dann aber plagen sie Gewissensbisse und sie will wissen, wieso sich der Wolf nicht gewehrt hat.

Zitat aus dem Buch:

»Du dummes Mädchen. Was lässt dich glauben, dass ich dich nicht zerreiße?«, schnurrt er schon fast samten, als er das bemerkt.
»Das«, antworte ich und lasse ihn mein Messer an der Kehle spüren.
»Los, tu es«, fordert er und zieht seine Lefzen nach oben, um seine glänzenden Reißzähne zu entblößen. Das sollte sicher bedrohlich wirken, doch seine Augen blitzen neugierig und kurz bin ich versucht, das zu tun, da er mich provoziert. Aber ein Stoß mit einer Rotmantelklinge, das ist nicht der Plan.
Er tritt langsam zurück und rollt sich wie ein Hofhund auf dem Boden zusammen. »Weckt mich, wenn ihr euch entscheiden konntet. Und vergesst nicht, mit mir rauszugehen. Ich bin stubenrein.«
Mein Mund klappt auf, als er seine Augen schließt, wie zu einem entspannten Mittagsschlaf.
Carven schaut mich völlig verwirrt an. »Und jetzt?«
»Wir machen es, wie es richtig ist: Wir liefern ihn dem Richter aus.«
»Glaubt uns denn jemand, dass er es war? Dass er der böse Wolf ist? Er kann schließlich sprechen und alles erzählen.«
»Wir zerfetzen mit seiner Klaue die Kehle von Oma, damit wird der Einstich überdeckt, und er muss kurz auf das Bett liegen, als hätte er hier geschlafen. Mehr brauchen wir nicht, damit es authentisch ist. Uns wird eher Glauben geschenkt als einem bösen Wolf.«
»Ist es glaubwürdig, dass wir ihn überwältigten, statt ihn in Notwehr zu töten? Die Falle im Wald funktioniert im Haus nicht. Immerhin ist er das größte Exemplar Wolf, das ich je sah, und uns in einem Kampf, bei dem wir ihn nur überwältigen möchten, höchstwahrscheinlich überlegen.«
»Hm, gute Überlegung.«
»Wie wäre es, wenn ihr mir ins Bein schießt? Ihr könntet das als Gegenwehr ausgeben und es ist glaubwürdig, dass ein verletzter Wolf zu bezwingen ist«, brummt es vom Teppich, auf dem er immer noch mit geschlossenen Augen liegt. »So war es das Märchen zuvor, hörte ich.«
Er schnauft kurz, steht auf, springt auf das Bett von Oma und rollt sich darauf zusammen. »Bitte schön, die Haare auf dem Bett, wie ihr es wolltet.«
»Und warum hilfst du uns nochmal?«, frage ich irritiert.
»Für ein Ohrenkraulen und ein Leckerchen natürlich.«
Er öffnet ein Auge und scheint wölfisch zu grinsen. Mit einem gewaltigen Satz ist er wieder vom Bett und nimmt Witterung auf. Dann verschwindet er und wir gehen ihm vorsichtig nach. Wir finden ihn in der Badestube, wie er an Oma schnuffelt.
Er hebt eine Pfote und zerfetzt ihr die Kehle. Von der Tür aus kann ich erkennen, dass er die Stelle mit dem Messerstich tief nachfährt und ihre Haut sonst nur ankratzt. Perfekter hätte ich ihn nicht anweisen können, damit man nicht bemerkt, dass es ein Dolch war, der den Tod verursachte.
Er dreht uns den Kopf zu und schleudert uns mit seinem Maul den Dolch entgegen. »Den solltet ihr verschwinden lassen. Interessiert euch, wer das war?«
»Du weißt das?«
»Willst du oder nicht? Langweile mich nicht mit Gegenfragen.«
»Gewiss.«
»Ich rieche des Bürgermeisters rechte Hand. Ein Mantelhasser.«

Das Buch bei Amazon:

Hier findet ihr die Autorin im Netz.

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»Ella & Elias - Endlich Liebe« von Dahne Teubner

Titel:

»Endlich Liebe«

Autor:

Daphne Teubner

Genre:

Liebe

Seitenanzahl:

455 Seiten

Erzählperspektive:

Ich-Perspektive, Gegenwart

Stimmung im Buch:

anrührend, humorvoll

Charaktere:

Ella

 junge Hackerin auf der Suche nach dem Traummann

Elias

psychisch belasteter Mann, der nichts mehr zu verlieren hat

Matt

Ellas Mitbewohner

Ludwig & Wolf

die beiden Hunde von Ella

Meine Lieblingscharaktere:

Ella, die so liebenswert ist und ein Herz aus Gold hat. Ihre Fähigkeit, immer wieder zu verzeihen, ist wirklich bemerkenswert.

Das hat mir besonders gefallen:

Die zarte Annäherung zwischen den Hauptpersonen und das gegenseitige Frotzeln, das sie die ganze Zeit beibehalten, egal, wie schwierig ihre Beziehung auch gerade ist.

Diese Gefühle hat das Buch in mir geweckt:

Ich habe gelacht, hatte Tränen in den Augen vor Rührung und seufzte vor Mitleid. Ein Buch, das ich nicht zur Seite legen wollte.

Das kann ich zum Schreibstil sagen:

Es ist reine Freude, zu lesen, wie feinfühlig die Autorinnen das Beziehungsgeflecht zwischen den Hauptpersonen beschreiben.

Kritik:

Das Ende zog sich etwas und nachdem der erste Knoten geplatzt war, nahm ich Elias sein egoistisches Verhalten krumm. Mit ihm hat es Ella wirklich nicht leicht. Gut nur, dass sie mittlerweile gelernt hat, für sich selbst einzustehen. 🙂

Meine Bewertung:

Turteltäubchen umarmt Problemtyp

Auf der Suche nach ihrem Traummann, erlebt Ella manche Enttäuschung. Die neueste davon ist dafür verantwortlich, dass sie nur in Unterwäsche bekleidet in einem Waschsalon sitzt und auf ihre Wäsche wartet. Und dann findet sie sich plötzlich in den Armen eines skurrilen Fremden wider, der sie tröstet. Ein seltsamer Kerl, der ihr eigentlich Angst einjagen müsste, es aber nicht tut. Und weil sie nicht Nein sagen kann, lässt sie sich auf einen äußerst seltsamen Deal mit ihm ein.

Zitat aus dem Buch:

Ich scheine eingeschlafen zu sein, denn das Nächste, was ich mitbekomme, ist, dass es relativ dunkel im Zimmer ist.
Meine Blase drückt, weshalb ich mich von ihm befreien will, doch er packt mich fester. »Du bleibst da.«
Ich flüstere: »Ich muss aber dringend Pipi.«
Er lacht leise an meinem Kopf. »Na gut.«
Ich rutsche Richtung Fußende und stehe mit recht wackeligen Beinen auf. Gutfühlen ist anders. Mir ist ein bisschen schwindelig, und mein Unterleib beschwert sich auch schon wieder darüber, dass er nicht geschwängert wurde. So eine dämliche Scheiße. Warum funktioniert das nicht wie bei einem Computer-Programm? Eine kurze Meldung: unbefruchtet. Ein Klick auf verstanden, sobald man das gelesen hat. Fertig und einen weiteren Monat abgehakt.
»Neben der Tür.«
»Was neben der Tür?«, murmle ich. Er soll jetzt bitte nicht in kryptischen Botschaften sprechen. »Soll ich neben die Tür pinkeln?«
Er schnaubt und wird deutlich: »Da stehen Tüten für dich.«
Tatsächlich. Ich werfe einen Blick hinein. Tampons in verschiedenen Größen, eine Menstruationstasse, Binden, Schokolade, Pralinen, Bonbons, Fruchtgummi, Chips und Schmerzmittel gegen Menstruationsbeschwerden, eine Zahnbürste. Hä?
Irritiert frage ich: »Wo kommt das Zeug her?«
»Aus einem Supermarkt. Dort kann man bedrucktes Papier oder wahlweise virtuelle Zahlen gegen Dinge eintauschen. Ist total krass.«
Idiot. »Moment. Du hast mir das mitgebracht? Warum? Und warum so viel?«
»Zu viel? Beschwer dich bei meiner Einkaufsberaterin.«
»Was? Du hast dich meinetwegen über Tampons beraten lassen?«
»Offensichtlich ja. Wolltest du nicht ins Badezimmer?«
»Ja.«
Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Das ist … keine Ahnung. So verdammt süß.
Da ich sowieso ins Bad wollte, nehme ich gleich die Tampons mit, um sie dort zu verstauen, und eine Schmerztablette werde ich mir auch gönnen. Die habe ich vergessen, auf die Einkaufsliste zu schreiben, und konnte deshalb nicht Matt die Schuld geben, dass keine mehr da sind.
Im Badezimmer finde ich eine weitere Packung Tampons. Matt. Er ist tatsächlich noch einmal los. O Mann. Vielleicht hätte ich es wissen müssen. Er lässt mich nie im Stich. Heute funktioniere ich nicht richtig.

Das Buch bei Amazon:

Hier findet ihr die Autorin im Netz.

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